Die Medici

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Die Medici waren eine der einflussreichsten Familien in Italien in der Renaissance (genauer: in Florenz im 15. Und 16. Jahrhundert)

Einst waren sie eine unbedeutende Händlerfamilie, die mit Tuch handelte, doch durch Geld welches sie erlangten, indem sie ein modernen Finanzwesens gründeten (Banco die Medici), welches die damalige Finanzwelt dominierte, ihre enge Beziehung zum Vatikan und ein geschicktes (politisches) Ränkespiel stiegen sie zu einer der mächtigsten Familien ihrer Zeit auf. So gelangten einige der Mitglieder dieser Familie in sehr hohe Positionen: sie stellten den Herzog der Republik Florenz und insgesamt drei Päpste.

Der Aufstieg der Familie begann mit Giovanni di Bicci de’Medici, welcher die Banca de Medici entwickelte und  Bankier des Papstes wurde welchem er auf den Papststuhl half.
Die Medici herrschten danach als Stadtherren über Florenz bis 1537 (~100 Jahre). Berühmte Mitglieder der Familie waren Cosimo de’Medici [„il Veccio“ (Der Alte) à Palazzo de Veccio] und Lorenzo I. de’Medici [„il Magnifico“ = der Prächtige)

Die ärgsten Feinde der Medici waren die Pazzi, eine andere mächtige florentinische Familie, berühmt durch die Pazzi-Verschwörung, deren Ziel es war Lorenzo und seinen Bruder zu ermorden.

Den Namen Savonarola hört man ebenfalls oft in Verbindung mit den Medici. Er war ein religiöser Mensch, ursprünglich von den Medici nach Florenz  gerufen, sorgte am  Ende jedoch zu einem guten Teil für die Vertreibung der Medici.

Davon abgesehen war die Familie sehr bedeutend für die Kunst und Architektur dieser Zeit. Das Mäzenatentum der Medici und weiterer Familien in Italien machten Städte wie Florenz, Venedig, Mailand, Genua und Rom zu den Metropolen der damals bekannten Welt und ermöglichten bzw. prägten das Zeitalter der Renaissance.

Die Medici unterstützte Künstler wie Donatello, Michelangelo, Botticelli, Da Vinci. Auch waren sie große Kunstsammler, ihre Erwerbungen bilden den Kern der Uffizien.

Weiters sind auch viele wichtige Bauten in Florenz auf die
Medici (bzw. die von ihnen geförderten Künstler) zurückzuführen, wie z.B.:

Die Basilica di San Lorenzo (àMedici-Gräber) , die Abschlussarbeiten am Dom Santa Maria del Fiore (größte Kirche ihrer Zeit), die Uffizien, die Biblioteca Medicea Laurenziana, Palazzo Medici-Riccardi.

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Letzterer ist eher unbeeindruckend, jedoch spielte er eine wichtige Rolle, er war der Sitz der Banco dei Medici. Unspektakulär um keinen Neid anderer einflussreicher Familien zu erregen.

Die Medici Villen

 Palazzo Veccio

Der Palazzo Veccio war der Mittelpunkt der weltlichen Macht im Florenz des 14. Jahrhunderts. Ursprünglich hieß  er Palazzo della Signoria (=Regierung der Republik) bis die Verwaltung unter Cosimo aus dem Hause Medici in den Palazzo umzog. Heute befinden sich die Uffizien im Palazzo Vecchio.

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Villa Medici von Careggi

Eine der ältesten Medici Villen, befindet sich in einem Außenbezirk von Florenz. Sie erinnert noch mehr an eine Festung. Gebaut wurde sie als erste Medici Villa in Florenz von Giovanni di Bicci de’Medici. Heutzutage diente sie zuletzt als Verwaltungszentrum eines Spitalkomplexes.

Villa Medici von Marignolle

Die Medici-Villa befindet sich in einer Vorstadt von Florenz. Francesco de’Medici erwarb sie 1560, auch heute befindet sie sich noch in Privatbesitz und ist nicht zugänglich.

Villa di Poggio Imperiale

Die Villa befindet sich auf dem Hügel Arcetri in Florenz, heute dient sie zu Schulzwecken. 1618 stand es im Besitz von Maria Magdalena von Österreich.

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Villa Medici von Castello

Sie befindet sich ebenfalls im Bereich der Hügel von Florenz und besitzt große Gärten. Erworben wurde sie von Lorenzo (nicht dem Prächtigen), die „Geburt der Venus“ von Botticelli bestellte er eigens für diese Villa.

Medici-Grabmal

Die Medici-Kapellen sind die Grabkapellen des Fürstengeschlechtes der Medici. Diese wurden der Basilika San Lorenzo angebaut. Das sind die neue Sakristei und die Fürstenkapelle. Sie sind nur durch einen separaten Eingang zugänglich.

Geschichte:

  • Bau der neuen Sakristei von Medici-Papst Leo X. beauftragt
  • Skulptur und Architektur von Michelangelo
  • San Lorenzo wurde Familienkirche von der Familie Medici und geht auf den ersten christlichen Kirchen von Florenz um 380 zurück
  • Die alte Sakristei, die neue Sakristei, die Fürstenkapelle und die Biblioteca Laurenziana gehören der Basilika San Lorenzo an 

Alte Sakristei

Die alte Sakristei wurde um 1428 von Filippo Brunelleschi, ein italienischer Architekt und Bildhauer erbaut. Brunelleschi arbeitete außerdem auch an der Domkuppel.

Fürstenkapelle

Sie wurde 1568 entworfen und 1605 von Matteo Nigetti erbaut und enthält einige barocke Elemente. Sie besitzt einen selbstständigen Zentralraum und dessen Kuppel bildet einen sichtbaren Akzent der Stadt.

Plastiken Michelangelos

Die Bauaufgabe für die neue Sakristei wurde Michelangelo erstmals durch Papst Clemens VII. vorgetragen. Die Gräber der Herzöge liegen an den beiden gegenüberliegenden Seitenwänden. Die Sitzfiguren der Verstorbenen sind zur Eingangswand gerichtet. Michelangelo hat die Grabmäler der beiden Medici Lorenzo und Giuliano mit einem besonderen und neuartigen Figurenprogramm versehen.
Die architektonische Gestaltung des Raumes orientiert sich an der früher entstandenen alten Sakristei von Brunelleschi. Durch das von Michelangelo hinzugefügte Zwischengeschoss wirkt
der Raum stark erhöht im Gegensatz zu der alten Sakristei.

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Madonna mit Kind

Die Madonna hat Michelangelo eigenhändig ausgeführt und befindet sich an der Eingangswand der Grabkapelle.

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